Andy Acker und Agustin Mohedas, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors, unterstreichen die wachsende Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) im Biotech-Sektor. KI hat bereits bedeutende Fortschritte in der Entdeckung neuer Medikamente erzielt. Beispielsweise wurden vielversprechende Antibiotika entdeckt, die gegen arzneimittelresistente Bakterien wirken, sowie innovative Behandlungen für Schuppenflechte mit enormem Umsatzpotenzial. Investoren sind angetan von der Aussicht, dass KI die Medikamentenentwicklung beschleunigen, Kosten senken und bessere Behandlungsergebnisse ermöglichen kann. Ein Bericht von Morgan Stanley prognostiziert sogar die Entstehung von über 50 neuen Medikamenten mit einem Gesamtumsatz von mehr als 50 Milliarden US-Dollar innerhalb eines Jahrzehnts.[1]
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Künstliche Intelligenz zeigt Potenzial in Biotech-Branche
Die Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) im Biotech-Sektor ist gut begründet, da KI bereits erste vielversprechende Ergebnisse liefert. Ein herausragendes Beispiel ist die rasche Entwicklung des mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19, bei der KI-Algorithmen entscheidende Unterstützung boten. Zudem verbessert KI-basierte 3D-Bildgebung die Brustkrebsvorsorge, indem sie eine frühzeitige Identifizierung ermöglicht und die Arbeit der Radiologen erleichtert. Die Food and Drug Administration verzeichnet bereits einen Anstieg von KI-basierten Medikamentenanträgen und erwartet einen weiteren Anstieg in der Zukunft.[2]
Medikamentenentwicklung mit KI: Chancen und Grenzen
Obwohl KI vielversprechende Entwicklungen im medizinischen Bereich ermöglicht, ist es wichtig, dass Anleger die zugrunde liegenden Herausforderungen nicht vernachlässigen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Entwicklung des mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19, die auf umfangreicher Forschung zur Optimierung der synthetischen mRNA und sorgfältiger Datenanalyse basierte. Es gibt bestimmte Aspekte der Medikamentenentwicklung, wie die langwierigen klinischen Studien der Phasen 1, 2 und 3, um die Wirksamkeit und Sicherheit an Patienten zu testen, sowie die Einreichung und Prüfung durch die Behörden, die weiterhin von menschlicher Expertise und Zeit abhängen.
Anleger haben die Möglichkeit, in digitale Biotech-Unternehmen zu investieren, die KI für die Molekülentwicklung nutzen. Obwohl diese Unternehmen Fortschritte beim Aufbau ihrer Medikamentenpipelines machen, müssen Investoren bedenken, dass die Markteinführung der Therapien noch mehrere Jahre dauern kann. Trotzdem könnten einige dieser Aktien von der wachsenden Begeisterung für KI im Biotech-Sektor profitieren.
Im Bereich der präklinischen Arzneimittelentwicklung werden bedeutende Fortschritte dank computergestützter Instrumente und Methoden erzielt. Die führenden Unternehmen in der Biotech-Branche erkennen den Nutzen dieser Technologien und integrieren sie in ihre Forschungs- und Entwicklungsprozesse. Dies ermöglicht ihnen eine genauere Vorhersage der Arzneimittelwirkung und beschleunigt die Identifizierung vielversprechender Kandidaten. Die Anbieter profitieren von effizienteren Verfahren, die Zeit und Ressourcen sparen und den Weg zu innovativen Medikamenten ebnen.
Biotechnologie und KI: Eine vielversprechende Allianz
Die aufstrebende Bedeutung von künstlicher Intelligenz in der Biotechnologie wird deutlich, da sie die Entdeckung neuer Medikamente beschleunigen und maßgeschneiderte Therapien ermöglichen kann. Dennoch steht und fällt der Erfolg der hinter dieser Technologie stehenden Unternehmen mit der Wirksamkeit ihrer Produkte. Der Prozess, aussagekräftige klinische Daten zu erhalten, ist zeitaufwendig und kann Jahre dauern. Aus Investorensicht empfehlen wir daher, bei der Betrachtung von KI in der Biotechnologie Vorsicht walten zu lassen, bis belastbare Daten vorliegen.
Quellen
- [1] Morgan Stanley Report „Why Artificial Intelligence Could Speed Drug Discovery“, 9. September 2022.
- [2] U.S. Food and Drug Administration, „Using artificial Intelligence & Machine Learning in the Development of Drug & Biological Products“, 16. Mai 2023.
Hinweis und Disclaimer
Dies ist ein Kommentar von Andy Acker und Agustin Mohedas, beide Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors