Ursula Kriegl, Head of Hotel & Hospitality Group der Jones Lang LaSalle Inc. aus Chicago im US-Bundesstaat Illinois, konnte für den deutschen Markt der Hotelinvestments im dritten Quartal ein deutlich über dem 10-Jahresdurchschnitt liegendes Ergebnis vermelden. Gegenüber dem Jahr 2014 wurde das Transaktionsvolumen in der bundesweiten Hotelbranche um 46 Prozent auf insgesamt 4,4 Mrd. Euro gesteigert.
Da ein Quartalsergebnis in dieser Größenordnung keineswegs die Regel ist, war Kriegl mit einer Ganzjahresprognose für 2015 auch dementsprechend zurückhaltend. Wie sich zeigte, war die Bescheidenheit dieses Mal nicht nötig. Auch im letzten Quartal 2015 lag das Ergebnis mit 1,45 Mrd. Euro deutlich über den Erwartungen sowie den bisherigen Erfahrungen. Die Ursache dafür sieht sie vorwiegend im deutschen Tourismusmarkt mit verlässlichen Wachstumsraten in nahezu allen Hotelmärkten, sowie in der konstanten bis steigenden Zahl an Messen, Kongressen und Events in den bundesweiten traditionellen Messestädten.
Die mit Abstand teuerste Einzeltransaktion verzeichnet die bayerische Landeshauptstadt München. Überhaupt war der Anteil von 78 Einzel- an insgesamt 100 Transaktionen deutlich höher als im Vorjahr. Das Ergebnis zeichnet sich im Zuwachs mit 38 Prozent oder 2,5 Mrd. Euro ab. Für 180 Mio. Euro wechselte im September 2015 das Sofitel Bayernpost in München den Eigentümer. Das an die Hotelkette Accor verpachtete Hotel erwarb der Fonds Deka-ImmobilienEuropa von der E&P Real Estate GmbH & Co. KG Ebertz & Partner aus Köln.
Weiterhin stellte Kriegl heraus, dass der deutsche Hotelmarkt von deutschen institutionellen Anlegern mehr oder weniger dominiert werde. Deren Anteil betrug rund 55 Prozent mit 32 Einzeldeals. Der Rest verteilt sich auf Hotelgesellschaften, Privatinvestoren, Immobilien- sowie auf Private Equity Gesellschaften. Ein Vergleich in- und ausländischer Investoren macht deutlich, dass deutsche Anleger mit 60 Prozent zwar prozentual mehr investiert haben, jedoch in jeweils kleinere Transaktionen. Mit etwa 1,3 Mrd. Euro kommen die ausländischen Investoren bei 20 Transaktionen aus Frankreich, Großbritannien sowie den USA.
JLL hat bei diesem 2015er Resümee ausschließlich Einzeldeals mit einem Volumen ab 5 Mio. Euro aufwärts berücksichtigt; darüber hinaus auch noch Portfolio-Transaktionen exklusiv in Deutschland sowie diejenigen deutschen Hotels, die den Eigentümer im Rahmen von grenzüberschreitenden Portfolio-Verkäufen gewechselt haben.
Bildnachweis: © unsplash.com – Herman Lucio