Im Vergleich zu den USA und Südkorea hinkt Deutschland bei den Gründerzahlen hinterher. Dennoch ist der Gründergeist im Land nicht verloren gegangen, wie Dennis Nacken, CEO einer Privatbank, betont. Der starke Mittelstand, der das Unternehmertum in seiner DNA trägt, ist ein deutlicher Beleg dafür. Trotzdem ist international ein rückläufiger Trend bei den Gründungen zu erkennen.
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Gründergeist in Deutschland gedämpft: Fehlende Aktienkultur und hohe Bürokratie
Deutschland fehlt es an einer ausgeprägten Aktien- und Risiko-Kultur, was sich negativ auf die Gründerzahlen auswirkt. Zudem steht weniger Wagniskapital zur Verfügung als in den USA, was junge Unternehmen bei der Finanzierung ihrer Geschäftsideen behindert. Die staatlichen Anreize für Gründer sind in Deutschland gering und die bürokratischen Prozesse sind komplex, was die Gründung eines Unternehmens erschwert.
Die aktuelle wirtschaftliche Situation beeinflusst Gründungen erheblich. Oliver Meinschien, CEO der Privatbank, erklärt, dass Krisenzeiten für Gründer große Herausforderungen darstellen. Die erhöhte Unsicherheit am Markt und die zurückhaltende Investitionsbereitschaft wirken sich negativ auf die Gründungsaktivitäten aus. Dennoch können Krisenzeiten auch als Chance gesehen werden, um mit innovativen Lösungen und einem klaren Geschäftsmodell erfolgreich am Markt zu bestehen.
Krisenzeiten bieten Unternehmern die Möglichkeit, sich den Dingen zu widmen und sie zu verbessern, die in Zeiten des Wohlstands oft vernachlässigt werden.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage, geprägt von hoher Inflation, hohen Zinsen und allgemeiner Unsicherheit, stellt insbesondere für Scale-ups eine große Herausforderung dar. Diese Unternehmen, die bereits ein starkes Wachstum und eine gewisse Größe erreicht haben, müssen ihre Geschäftsmodelle und Wachstumsstrategien anpassen, um ihre wirtschaftliche Stabilität unter diesen schwierigen Bedingungen sicherzustellen.
Weniger Geld für Wagniskapital: Investoren setzen auf Qualität und Rentabilität
Gemäß Nacken ist das Wagniskapital nach einem Höhepunkt im Jahr 2021 rückläufig. Investoren legen nun mehr Wert auf die Qualität und Rentabilität von Unternehmen. Dies führt dazu, dass auch Venture Capital Fonds weniger Kapital einsammeln.
Eine hohe Anzahl von Firmenübergaben stellt Deutschland vor eine Herausforderung. Meinschien berichtet jedoch, dass viele Nachfolger von Familienunternehmen einen starken Unternehmergeist aufweisen.
Es ist zu beobachten, dass viele junge Menschen heutzutage vermehrt den Sinn und Zweck der von ihren Eltern gegründeten Unternehmen hinterfragen. Dies verdeutlicht, dass der Unternehmergeist in Deutschland noch immer präsent ist, jedoch eine andere Ausprägung erfahren hat.
Family Offices: Die Rolle der Privatbank als Vermittlerin
Die Privatbank verfügt über eines der größten Family Offices-Netzwerke in Deutschland und ist somit in der Lage, über 400 Familien zu erreichen. Als Vermittlerin bringt sie diese Familien mit Unternehmen und Gründern zusammen und ermöglicht so den Austausch und die Zusammenarbeit.
Die Privatbank verfügt über ein umfangreiches Netzwerk von Family Offices, die aktiv nach Direktinvestments suchen. Dabei konzentriert sich die Bank vor allem auf Start-ups, die bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht haben. Durch ihre langjährige Erfahrung kennt die Bank die spezifischen Bedürfnisse der Family Offices und kann gezielt interessante Direktbeteiligungen vermitteln. Gleichzeitig hat die Bank auch Zugang zu einem breiten Netzwerk von Unternehmen, die sie in Finanzierungsrunden begleitet.
Die Bank verbindet gezielt Unternehmer mit Family Offices, indem sie beide Seiten zusammenbringt. Sie bietet eine Plattform und organisiert Veranstaltungen, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern.
Bank unterstützt Unternehmen auf dem Weg an die Börse
Im Investmentbanking hat die Privatbank das Ziel, Unternehmen den Weg an die Börse zu ermöglichen. Dafür konzentriert sie sich auf Late Stage Growth Companies, die bereits eine gewisse Größe erreicht haben und in Finanzierungsrunden mit einem Volumen von mindestens 20 Millionen Euro oder höher unterstützt werden.
Mit ihrer Beteiligung an Finanzierungsrunden hat die Bank deutsche Unternehmen im Bereich grüne Technologie erfolgreich unterstützt und dabei Unternehmerfamilien miteinander verbunden. Die Investoren sind nicht nur von den positiven Geschäftszahlen beeindruckt, sondern haben auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Die Bank engagiert sich aktiv in der Förderung von Start-ups in ihren frühen Phasen und baut dafür umfassende Netzwerke auf. Sie kooperiert mit ausgewählten Partnern, die spezialisiert sind auf die Finanzierung von Start-ups in ihren frühen Entwicklungsstadien.
Die Bank agiert als Vermittler zwischen Investoren aus verschiedenen Netzwerken, um den Austausch von Kapital, Fachwissen und Ressourcen zu ermöglichen. Dadurch können Start-ups von einer breiten Palette an Investorenquellen profitieren und ihr Geschäft ausbauen. Zusätzlich bietet die Bank den direkten Austausch zwischen Start-ups und etablierten Unternehmern an, um von deren Erfahrungen und Netzwerken zu profitieren und ihr Wachstum weiter voranzutreiben.
Meinschien ist der Überzeugung, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Jahren nur in geringem Maße verändern wird. Die anhaltend hohe Inflation und die hohen Zinsen werden dazu führen, dass Investoren zurückhaltender agieren und weniger Kapital bereitstellen.
Auch in den kommenden Jahren werden sich gute Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland weiterhin erfolgreich behaupten können, sofern sie über eine klare Wachstumsstrategie verfügen und einen nachvollziehbaren Plan zur Erreichung der Profitabilität haben.
Der Unternehmergeist in Deutschland ist lebendig und wird auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Verbindung zwischen Family Offices und Start-ups bietet vielversprechende Möglichkeiten, um den Gründergeist zu unterstützen und erfolgreiche Unternehmen zu fördern.